Impuls

2 Eigenschaften der positiven Führung: Autonomie & Vertrauen

Zwei Männer machen Akrobatik. Sie tragen eine Anzugshose, ein blaues Hemd und Lederschuhe. Ein Mann ist mit angewinkelten Knien nach hinter geneigt. Sein rechter Arm ist in der Verlängerung seines Oberkörpers nach hinter gestreckt. Mit der linken Hand hält er den zweiten Mann am rechten Fußfessel. Dieser steht in schräger Haltung mit dem linken Bein auf dem Schoß des ersten Mann. Er Schaut durch ein Fernglas in die Weite. Diese Figur symbolisiert Vertrauen, Übung und klare Absprachen. Genau das, ist was in der Führung notwendig, um außergewöhnliche Leistungen zu erzielen.

Wie moderne Führung Eigenverantwortung und Innovationsgeist entfesselt

In einer zunehmend komplexen und dynamischen Arbeitswelt sind zwei Faktoren für erfolgreiche Führung entscheidend: Autonomie und Vertrauen. Führungskräfte, die ihren Teams Verantwortung zutrauen – und zumuten –, schaffen den Nährboden für Motivation, Kreativität und Innovation. Sie setzen auf Vertrauen statt auf Kontrolle, auf Eigeninitiative statt auf Schonhaltung.

1. Warum Autonomie der Schlüssel zur Potenzialentfaltung ist

Menschen, die selbstbestimmt arbeiten dürfen, entwickeln ein stärkeres Verantwortungsgefühl – für ihre Aufgaben, für ihr Team und für das große Ganze. Autonomie führt zu:

Schnelleren Entscheidungen: Teams agieren effizienter, wenn nicht jede Kleinigkeit abgestimmt werden muss.

Mehr Motivation: Wer Einfluss auf seine Arbeit hat, fühlt sich wertgeschätzt und handelt engagierter.

Besseren Lösungen: Mitarbeitende, die eigenständig denken dürfen, zeigen mehr Kreativität und entwickeln tragfähigere Ideen.

2. Vertrauen als Voraussetzung für gelebte Autonomie

Autonomie ist kein Selbstläufer. Sie funktioniert nur auf Basis eines stabilen Vertrauensverhältnisses. Führung bedeutet hier nicht loslassen im blinden vertrauen auf adäquate Umsetzung, sondern Rahmen schaffen, Richtung geben und präsent sein, ohne zu gängeln. Erfolgsfaktoren sind:

  • Klare Erwartungen: Wenn Ziele und Spielräume transparent sind, können Mitarbeitende sicher und eigenverantwortlich agieren.
  • Kontinuierlicher Dialog: Regelmäßige Gespräche verhindern Isolation und stärken das Gefühl der Zugehörigkeit.
  • Fehler als Lernchance begreifen: Wo Vertrauen herrscht, dürfen auch Fehler passieren – entscheidend ist der Umgang damit.

3. Wie Sie Eigenverantwortung wirksam einführen

Nicht jedes Team ist sofort bereit, Verantwortung zu übernehmen. Gute Führungskräfte erkennen, wo ihr Team steht, und fördern Eigenverantwortung Schritt für Schritt:

  • Sicherheit schaffen: Unsicherheiten lassen sich durch enge Begleitung und konstruktives Feedback abbauen.
  • Delegation in Etappen: Beginnen Sie mit kleineren Aufgaben – und erweitern Sie den Handlungsspielraum nach und nach.
  • Vertrauen gezielt aufbauen: Vertrauen entsteht durch Erfahrungen. Schaffen Sie Erfolgsmomente und zeigen Sie Wertschätzung für übernommene Verantwortung.

4. Was tun als Führungskraft, wenn Vertrauen missbraucht wird?

Selbst in einer von Offenheit geprägten Unternehmenskultur kann Vertrauen enttäuscht werden – etwa durch mangelnde Leistung, Intransparenz oder Regelbrüche. Dann gilt: Klar, fair und entschlossen handeln.

Warnzeichen für Vertrauensmissbrauch:

  • Wiederholte Verstöße gegen Absprachen oder Fristen
  • Verschleierung von Fehlern oder Fortschritten
  • Verantwortungsabschiebung im Team
  • Deutlicher Leistungsabfall ohne erkennbares Engagement

So reagieren Sie als Führungskraft wirksam:

  • Offen ansprechen: Führen Sie ein sachliches, direktes Gespräch – ohne Aufschub.
  • Erwartungen und Konsequenzen klären: Machen Sie deutlich, was Sie erwarten und welche Folgen wiederholtes Fehlverhalten hat.
  • Autonomie gezielt anpassen: Ziehen Sie – wenn nötig – Verantwortung vorübergehend zurück, bis Vertrauen neu aufgebaut ist.
  • Teamtransparenz fördern: Schaffen Sie Strukturen für gegenseitige Verantwortung und klare Kommunikation.
  • Konsequent bleiben: Wenn sich nichts ändert, müssen auch personelle oder disziplinarische Maßnahmen möglich sein.
  • Vorbild sein: Auch in schwierigen Situationen bleiben Sie ruhig, respektvoll und lösungsorientiert.

Was Sie als Führungskraft vermeiden sollten:

  • Zu spätes Eingreifen: Je früher Sie handeln, desto geringer der Schaden.
  • Unklare Gesprächsführung: Klärungsgespräche sollten priorisiert, nicht verschoben werden.
  • Überraschende Eskalationen: Externe Personen (z. B. HR) sollten nie unangekündigt eingebunden werden.
  • Pauschale Vorwürfe: Bleiben Sie konkret, lösungsorientiert und sachlich.

Vertrauenskultur bedeutet nicht Naivität – sondern das bewusste Gestalten von Spielräumen, in denen Freiheit und Verantwortung in Balance stehen. Mehr zum Thema: Mut als Führungsprinzip

Fazit: Führen mit Vertrauen schafft Wachstum

Führung im 21. Jahrhundert heißt: befähigen statt kontrollieren. Wer Autonomie ermöglicht und auf Vertrauen setzt, entfesselt Innovationskraft, Eigenverantwortung und nachhaltige Leistung. Die Kunst liegt im richtigen Maß – zwischen loslassen und leiten, zwischen fördern und fordern. Führungskräfte, die diesen Weg konsequent gehen, gewinnen nicht nur engagierte Teams, sondern auch eine tiefere Zufriedenheit – bei ihren Mitarbeitenden und bei sich selbst.

In der Spannung liegt die Haltung!

Ihre Valérie Turbot, die Coachin an Ihrer Seite.

Valérie Turbot - Organisationsberaterin und Coachin
Valérie Turbot
Beraterin – Coachin – Supervisorin
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